Rezension: Die Tarantino XX BluRay Box

(read in English) Rechtzeitig zu Django Unchained erschien eine lange erwartete Box mit Tarantinos Filmen aus den ersten 20 Schaffensjahren (Fans wissen/hoffen dass es noch 20 weitere Jahre Tarantion Filme geben wird, egal was der Meister in Interviews redet in Sachen Ruhestand). Unter dem Titel “Tarantino XX”, beinhaltet die Box alle seiner Spielfilme als Regisseur, plus  True Romance, und jeder Menge exklusivem Bonusmaterial. Es ist hauptsaechlich eine BluRay Box, aber in Germany gibt es auch eine DVD Version, weil das HD Format hier noch nicht stark genug verbreitet ist. Wir haben einen genaueren Blick gewagt, aber wir ersparen Euch eine zehnseitige Kritik, da die Filmdiscs sich nicht von den bisher schon einzeln erhaeltlichen Versionen unterscheiden.

Die Filme

Alle Discs kommen mit neuen Menues, was ziemlich cool ist, und all den exklusiven Extras die schon von den Einzelversionen bekannt sind. Das ist eine ganze Menge mehr als bisher auf DVD erhaeltlich war! Alle Filme sehen prima aus, aber je aelter desto beeindruckender die Restauration. Pulp Fiction und Jackie Brown hatten letztes Jahr ja einen neuen, vom Regisseur abgenommenden Bildtransfer spendiert bekommen, und Reservoir Dogs sieht echt super aus. Ich war etwas enttäuscht von den neueren Filmen, sie sehen einfach nicht so scharf und detailreich aus als sie sein könnten, bei Inglourious Basterds ist das besonders schade, von einer technischen Perspektive gesehen.

Reservoir Dogs
True Romance
Pulp Fiction
Jackie Brown
Kill Bill Vol.1
Kill Bill Vo. 2
Death Proof
Inglourious Basterds
Tarantino XX
Die Bonusmaterialien auf der Extra Disc

Zum einen sind hier eine vielzahl an Django Unchained trailern in HD zu bewundern. Die beiden internationalen Trailer, zwei US trailer, und hier auf der Deutschen BluRay auch die beiden auf deutsch synchronisierten, und als Schmankerl der seltene Red Band Trailer. Es ist schon super die auf einem grossen Schirm in HD zu geniessen.

Die Fragerunde zu Jackie Brown von FilmIndependent ist ein laengeres Panel mit Quentin, Robert Forster, Pam Grier und Elvis Mitchell, nach einer kuerzlichen Jackie Brown Retrospektive aufgezeichnet. Es ist eine herrliche Erinnerung an den Film mit vielen interessanten Geschichten die man so noch nicht gehoert hat. Etwas seltsam warum dieses nicht auf der Jackie Brown BluRay enthalten ist. Mit etwas mehr als 30 Minuten ist es ein wirklich genauer Blick auf den Film. Der einzige Haken ist die schlimme Mikrophonausstattung auf der Buehne.

Die “20 years of filmmaking” Retrospektive ist ein ueber 2h langer Blick auf Quentins Karierre, hauptsaechlich im Interviewformat, mit Freunden und Kollegen die seinen Aufstieg und die verschiedenen Stationen seiner Karriere kommentieren. Die Doku ist in Kapitel eingeteilt, den Anfang macht “Getting the director directing” und erzaehlt mit fast 40min den Weg zu Reservoir Dogs. “No sophomore jinx here. It’s Pulp Fiction”dauert etwa 20min und handelt vom Dreh von Pulp Fiction, woran sich  “Anything is possible. The aftermath of Pulp Fiction” anschliesst, mit 10min, und sich mit From Dusk Till Dawn, Desperado und Four Rooms befasst, und was noch so folgte. “How to follow up a one-two punch”dreht sich um Jackie Brown und dauert gute 20min. “Bringing his love of cinema to the world” dauert 10min und dreht sich um das QT Film Festival, seine Filmzitate und wie er die Augen seiner Zuschauer fuer alte neue Genres oeffnet. In “Quentin the mentor” (10mis) sprchen Eli Roth, The RZA usw darueber wie Quentin ihr Mentor wurde, und wie sie danach weitermachten, da geht es zB um Hostel und the Man with the Iron Fists. Das traurige Kapitel ist natuerlich  “Sally Menke, Quentin’s greatest collaborator”. Es dauert  20min und ist eine Homage an Quentins grossartige Weggefaehrtin die tragisch vorletzten Sommer verstarb, was Django Unchained den ersten Tarantino Film macht der ohne sie editiert wurde. “The World’s greatest showman”  dauert 15min und geht um Zusammenarbeit zwischen Q und seinen Kollegen sowie Partnerschaften wie die mit Robert Rodriguez. Leider hat die Disc an der Stelle einen Fehler und das Bild endet abrupt. StudioCanal tauscht die Discs kostenfrei um.

Der Rest der Disc (die US Box hat dafuer eine zusaetzliche Scheibe) enthaelt den “Critics’ Corner” mit Gastgeber Elvis Mitchell. Einige Filmkritiker sitzen hier zusammen um ueber Reservoir Dogs, Jackie Brown, Kill Bill, etc zu sprechen. Das ganze kommt in drei Kapiteln dahier die zusammen sage und schreibe 5h dauern. Kein Scherz. Ich muss sagen dieser Speicherplatz haette mit interessanteren Inhalten effizienter gefuellt werden koennen als mit fuenf Stunden langweiligem Kritikergeplausche.

Verdict

Boxen sind immer schwierig zu rezensieren. Ich mache es mir einfach: je nachdem ob Ihr schon die meisten dieser Filme einzeln auf BluRay besitzt, ist sie entweder klar ein Muss, oder eben nicht zwingend das Upgrade wert, nur wegen den Extras und der Verpackung. Wenn Ihr also die Filme noch nicht auf BluRay habt, jetzt ist die perfekte Chance. Alle zusammen in einer schicken Box zu einem fairen Preis, besser kann man mit Tarantino Filmen im Regal quasi nicht angeben. Die Bonusmaterialien sind echt nett, aber auch nicht revolutionaer, die Inhalte auf den einzelnen Scheiben sind mit dem schon auf den Markt befindlichen Versionen identisch. Die Box ist ausserdem nicht so komplett wie man als Fan sich wuenschen wuerde, zum Beispiel haette Four Rooms mit dabei sein koennen (den gibt es in Deutschland separat, im Ausland noch gar nicht auf BluRay). Jedoch ist das auch immer eine schwierige Sache was man nun in einer Box inkludieren sollte und was nicht. Hier gibts mehr Infos zuTarantino XX

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Sebastian

Sebastian is the founder and owner of the Tarantino Archives and has been a fan and observer of QT for over two decades now, cherishing his work and the window in the the wider world of cinema his movies have opened up. Inspired as such, he runs the Spaghetti Western Database (SWDb), the Grindhouse Cinema Database (GCDb), Furious Cinema, its German sister Nischenkino and The Robert Rodriguez Archives. He lives in Berlin.

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